Kilimandscharo-Tagebuch: Chlorwasser, kein WC, eiskalte Nächte – kurzum, ein Traumurlaub! (German Edition) by Eva Melusine Thieme

Kilimandscharo-Tagebuch: Chlorwasser, kein WC, eiskalte Nächte – kurzum, ein Traumurlaub! (German Edition) by Eva Melusine Thieme

Autor:Eva Melusine Thieme [Thieme, Eva Melusine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-04-22T16:00:00+00:00


Ein weiteres Thema, dass für stundenlangen Unterhaltungsstoff sorgt, ist die endlose Debatte über Meter und Fuß. Einer von uns – Mike, wer sonst? – hat ein tragbares GPS-Gerät dabei, mit dem man die Höhenlage messen kann, und leider ist es auf Fuß eingestellt. Jedes Mal, wenn wir kurz anhalten und uns verschnaufen, kramt er in seinem Rucksack herum, holt das GPS-Gerät heraus und nimmt die nötigen Messungen vor. Dann verkündet er stolz unsere Höhe über dem Meeresspiegel – in Fuß.

»Wieviel ist das in Meter?«, kommt unweigerlich die Frage, und es folgen viele komplizierte Berechnungen, um die Antwort zu finden.

Oder wenn Goddy uns informiert, welche Höhe wir heute – in Metern – erreicht haben, entsteht sofort eine Diskussion darüber, wieviel das wohl in Fuß sei. Es ist alles fürchterlich verwirrend. Anscheinend haben sich unsere Gehirnfunktionen ab einer bestimmten Höhenlage – ob sie nun in Metern oder Fuß gemessen wird – dramatisch verlangsamt, und keiner von uns kann selbst einfache Mathematikaufgaben in weniger als zehn Minuten lösen.

Aber ich will mich nicht zu sehr beklagen, denn all diese Rechenaufgaben sind uns insofern willkommen, als sie uns von unserem anderen Lieblingsthema – ihr wisst schon, welches ich meine – ablenken.

Dabei weiß ich noch nicht einmal, warum wir uns eigentlich über diese Maßeinheiten derart ereifern. Der Einzige in unserer Gruppe mit einem »legitimen Anrecht« auf Messungen in Fuß und Zoll ist Max, denn er ist der einzige gebürtige Amerikaner unter uns. Und selbst er hat schon von klein auf die absolute Überlegenheit des metrischen Systems anerkannt. Erfreulicherweise ist auch Mike auf dem besten Weg zu dieser Erkenntnis, denn ab dem dritten Tag wird das GPS ein für alle Mal auf Meter eingestellt bleiben.

Die einzige Zahl, die uns wichtig ist: 5.895 Meter – der höchste Punkt in Afrika.

Die Höhe des höchsten freistehenden Berges der Welt.

Die Region des »Schnee auf dem Kilimandscharo«.

Dort wollen wir hin.



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